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Mobilfunkmast in Oberried

Erhebliche Erhöhung der Strahlenbelastung

Derzeit ist in einer Entfernung von etwa 400 Metern zur Wohnbebauung von Oberried ein Mobilfunkmast geplant, der eine Höhe von 35 bis 40 Metern erreichen soll. Laut einem Immissionsgutachten des EMF-Instituts Dr. Niessen würde dieser Mast eine erhebliche Erhöhung der Strahlenbelastung für viele Ortsteile von Weißensee unter anderem See, Hof, Oberried, Moos, Schwarzenbach, Oberkirch sowie Vorder- und Hinteregg bedeuten…

Auch wenn wir die Einhaltung der aktuell gültigen Grenzwerte nicht in Frage stellen, zweifeln wir an deren Schutzwirkung für die Bevölkerung. Nicht nur wir, sondern auch das Oberverwaltungsgericht Koblenz sowie der Bundestagsausschuss für Technikfolgenabschätzung haben Bedenken geäußert. Der Ausschuss stellt in seinem Bericht vom 14. Februar 2023 die Rechtmäßigkeit der geltenden Mobilfunkgrenzwerte infrage. Auch das Verwaltungsgericht Mainz hat in einem Urteil festgehalten, dass die geltenden Grenzwerte "völlig unzureichend zum Schutz der menschlichen Gesundheit" sein könnten.

September 2024:

Informationsveranstaltung "Verantwortungsvoller Mobilfunkausbau"

Vortrag Dipl. Ing. Jörn Gutbier, Vorstandsvorsitzender der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation "diagnose-funk e.V."

Am 12. September 2024 fand die Informationsveranstaltung "Verantwortungsvoller Mobilfunkausbau" mit Dipl. Ing. Jörn Gutbier, Vorstandsvorsitzender der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation "diagnose-funk e.V." im Schützenhaus Weißensee statt. Rund 100 Anwohner und Intressierte wurden über potentielle gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung sowie Gestaltungsmöglichkeiten von Gemeinden und Bürgern im Rahmen des Mobilfunkausbaus informiert. 

Unsere Forderung

Ein Moratorium für den Mobilfunkausbau

Wir fordern die Stadt Füssen auf, ein Moratorium für den geplanten Mobilfunkausbau in Weißensee zu beschließen. Das bedeutet einen sofortigen Stopp des Ausbaus, bis auf verwaltungsgerichtlicher Ebene geklärt ist, ob die offiziellen Grenzwerte das in Artikel 2 Absatz 2 des Grundgesetzes verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit ausreichend sicherstellen.

Ein solches Moratorium würde den notwendigen zeitlichen Rahmen schaffen, um eine umfassende Alternativstandortanalyse durchzuführen. Ziel ist es, eine funktionierende Mobilfunkversorgung bei maximal definierten Immissionen zu gewährleisten. Diese Analyse sollte Immissionskarten enthalten, die die von Mobilfunksendeanlagen verursachten Hochfrequenz-Immissionen für jeden Quadratmeter des Stadtgebietes transparent darstellen. Nur auf dieser Grundlage kann im Sinne des Gesundheitsschutzes eine verantwortungsvolle Entscheidung über Sendemaststandorte getroffen werden.

Pressemitteilung:

Oktober 2024:

Stadtratssitzung vom 22. Oktober 2024

Dem Mobilfunk-Ausbau-Moratorium wurde einstimmig zugestimmt

Der vom Umweltbeirat der Stadt Füssen ausgearbeitete Antrag zum Mobilfunk-Ausbau-Moratorium wurde im Stadtrat vorgeschlagen und einstimmig beschlossen. Das heißt, bis auf weiteres sollen keine neuen Mobilfunkmasten im Gebiet der Stadt Füssen errichtet werden. Dies soll so lange gelten, bis die vom Oberverwaltungsgericht Koblenz angeforderte Überprüfung der Mobilfunkgrenzwerte erfolgt ist. Für diesen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, sind wir dem gesamten Stadtrat sehr dankbar. Wir gewinnen nun wertvolle Zeit um ein möglichst verträgliches Mobilfunkkonzept gemeinsam mit der Stadt Füssen zu erarbeiten.

Gesprächsrunde mit Bürgermeister am 23. Oktober 2024

Alternativstandortgutachten

In einer kleinen Gesprächsrunde mit Bürgermeister Eichstetter und weiteren Vertretern der Stadt Füssen haben wir uns über die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Auf Anregung der Stadt Füssen werden wir als Verein mittels Spendengeldern ein Alternativstandortgutachten beim EMF-Institut Dr. Nießen für den geplanten Mobilfunksendemast in Weißensee-Oberried beauftragen.

Unsere neue Forderung an die Kommunalpolitiker sieht vor, seitens der Stadt Füssen einen Strategiewechsel zum bereits bestehenden aber seit dem Jahr 2021 nicht mehr verfolgten Mobilfunkkonzept des EMF-Institutes Dr. Nießen zu vollziehen und langfristig beizubehalten. Dieses Konzept sieht eine ausreichende Mobilfunkversorgung unter Berücksichtigung einer minimierten Strahlenbelastung vor. Nur auf Grundlage einer solchen immissionsgestützten Datenbasis kann über Sendemaststandorte entschieden werden, sofern die gesundheitlichen Belange ein Anliegen der Entscheider sind.

Pressemitteilung:

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